Review: Don’t take a Breath

Bei Don’t Take a Breath handelt es sich um eine Adaptation des fast gleichnamigen Films. Und falls das Erlebnis nur annähernd so intensiv werden würde wie der Film, dann hätten wir etwas Heftiges vor uns. Und ohne zu viel vorwegzunehmen – das Erlebnis ist verdammt nah am Film.
Erster Eindruck
Wer bei diesem Erlebnis einen entspannten Start erwartet, hat sich leider getäuscht. Wir wurden von Verone empfangen und uns wurde direkt unser Auftrag und der dazugehörige Plan erklärt. Eigentlich alles einfach – wir brechen in das Haus ein, stehlen die Kohle von einem blinden Mann und hauen dann wieder ab. So weit alles klar. Wer den Film kennt, weiß, dass es so einfach nicht werden würde und, dass nicht alles so laufen würde, wie man sich das vorher vorgestellt hat.
Insgesamt ein perfekt immersiver Start in ein Abenteuer. Wir waren sofort total im Spiel und die Stimmung war voller Vorfreude, aber auch Anspannung. Besser als bei Don’t Take a Breath kann man es nicht machen.
Setting, Atmosphäre und Immersion
Wer der Film kennt, der weiß wie Kulisse dieses Abenteuers. Hört sich einfach an, ist es auch. Aber auch verdammt gut. Man hat sofort das Gefühl im Film zu sein. Alles ist detailliert nachgebaut und nur soweit angepasst, wie es für einen Escaperoom notwendig ist. Don’t Take a Breath fühlt sich jederzeit real an und das liegt natürlich auch an den Schauspielern und der Anspannung, aber auch an der richtig guten Kulisse. Was hier gelungen ist, ist eine unglaublich realistische Atmosphäre und fast perfekte Immersion. Wir haben den Raum zu sechst gespielt und selbst mit dieser großen Anzahl an Spielern, kam jederzeit Spannung auf. Das gelingt nur wenig Erlebnissen.
Scarefaktor und Intensität
Der Scarefaktor ist in meinen Augen eher im unteren Mittelfeld. Das liegt in erster Linie am vorgegebenen Setting. Wir wussten genau, wer unser Gegenspieler ist. Wir kannten seine Schwäche und wussten fast immer, wo er sich befindet. Jumpscares gibt es wenige und die Atmosphäre ist eher angespannt, aber zu keiner Zeit wirklich unheimlich. Natürlich ist es aber ein Erlebnis, welches nicht für Menschen geeignet ist, die sich schnell fürchten oder mit Isolationsmomenten nicht umgehen können.
Die Intensität ist insgesamt hoch, wenn auch nicht so hoch wie bei manch anderen Räumen in Athen. Das liegt daran, dass es immer wieder Phasen kurzer Ruhe gibt, bei denen man durchatmen und sich sicher fühlen kann. Don’t Take a Breath lebt aber natürlich von der Intensität und Spannung.
Schauspiel
Wenn schon die Kulisse so authentisch und immersiv ist, werden die Schauspieler natürlich daran gemessen. Und dem halten sie auf jeden Fall stand. Es war eine sehr gute schauspielerische Leistung, insbesondere von Verone, der den Antagonisten darstellt. Und zwar so gut, dass wir ihn gar nicht wiedererkannten. So ein verrückter Kerl. Insgesamt eine herausragende Leistung, die zur Immersion beitrug.
Rätsel
Wenn die Intensität hoch ist, sind die Rätsel meistens einfach. Hier stellt Don’t Take a Breath keine Ausnahme dar. Insgesamt sind die Rätsel auf einem sehr niedrigen Niveau, insbesondere wenn man an andere Escaperooms in Athen denkt. Es handelte sich zum Großteil um simple Aufgaben und wir hatten an keiner Stelle irgendwelche Probleme. Dies ist vollkommen in Ordnung, da das immersive Erlebnis im Vordergrund steht. Rätselfreunde werden das etwas enttäuschend finden, ich fand es durchaus passend.
Story
Hier kann man wenig sagen, da die Story von Don’t Take a Breath sich exakt am Film „Don’t Breath“ orientiert. Es ist perfekt umgesetzt und sogar kleine Details finden sich wieder. Mir fällt es schwer, der Story eine zu hohe Bewertung zu geben, da ja wenig eigene Kreativität eingeflossen ist. Trotzdem ist die Umsetzung sehr gut gelungen und dafür muss man Respekt zollen.
Betreiber & Gamemaster
Verone ist ein verrückter Typ. Und zwar verrückt auf eine sehr positive Art. Man merkt ihm sofort an, dass er ganz viel Liebe zum Detail in sein „Baby“ gesteckt hat. Der ganze Raum von Don’t Take a Breath steht für Verons Können und für seinen Charakter. Er hat sich nach dem Spiel sehr viel Zeit für uns genommen, mehr als wir zur Verfügung hatten. Einer der wenigen Betreiber, die explizit danach gefragt haben, was wir verbessern würden. Jeder von uns sollte einen Punkt nennen, den er nicht perfekt fand. Hut ab, das zeigt den Wunsch nach stetiger Verbesserung.
Für wen das Erlebnis geeignet ist
Don’t Take a Breath ist ein intensiver Thriller, der mit wenig anderen Erlebnissen zu vergleichen ist. Es handelt sich um ein realistisches Setting, was ihn von vielen klassischen Horrorerlebnissen unterscheidet. Es gibt nicht so viele Jumpscares und Dunkelheit ist nicht an der Tagesordnung. Insgesamt ist es ein Erlebnis, was durchaus Spieler spielen können, die sonst um Horror eher einen Bogen machen.
Ich kann jede Gruppengröße empfehlen, da ich denke, dass das Spiel immer passt. Einer der wenigen Räume, die durchaus mit größeren Gruppen gespielt werden kann. Die Intensität nimmt natürlich dann ab.
Man sollte eine Grundbeweglichkeit mitbringen, da es immer wieder Momente gibt, bei denen man kriechen oder sich verstecken muss. Es handelt sich aber eher um einen taktischen Raum, als um einen Raum bei dem es auf Schnelligkeit ankommt.
Es lohnt sich, den Film vorher anzuschauen, um zu sehen, wie viele Details nachempfunden wurden. Dann allerdings wird man weniger durch die Story überrascht. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich habe den Film vor langer Zeit geschaut und konnte mich an Details gar nicht erinnern. Nach unserem Athen-Trip habe ich ihn dann noch einmal geschaut und war verblüfft, wie viel ich wieder entdeckt habe.
Fakten
Fazit und Empfehlung
Don’t Take a Breath ist ein herausragendes Erlebnis, nicht nur in Athen. Es handelt sich um einen Escaperoom, den es bestimmt nur selten noch einmal so gibt. Einer der realistischsten Räume, die ich je gespielt habe. Ein großartiges Erlebnis und ein absolutes Must-Play Erlebnis vom Alleinstellungsmerkmal.
