Review: Death Row

Published On: 13. Juni 2024Von Schlagwörter: , Kategorien: Athen, ReviewKommentare deaktiviert für Review: Death Row
Death Row

Death Row von No Exit ist in sofern schon besonders, da es der erste Raum auf unserem ersten Athen Trip war und der erste Raum überhaupt, den ich in Athen gespielt habe. Dementsprechend war die Vorfreude sehr groß.

Es handelt sich um kein Horrorerlebnis, was an sich schon für Athen eher die Ausnahme ist. Es ist ein klassisches Ausbruch-Szenario, bei dem wir aus dem Todestrakt entkommen müssen. Hört sich erst einmal nicht so spannend an. Aber das, was wir dort erleben durften, war alles andere als langweilig.

Erster Eindruck

Bei vielen Reviews aus Athen starte ich damit, dass ich darauf hinweise, dass es keine Lobby gibt. Oft geht die Story direkt los. Bei No Exit ist das anders. Hier gibt es die klassische Escaperoom Lounge und eine Gamemasterin, die uns freundlich empfing. Wobei ich gar nicht 100-prozentig weiß, ob sie unsere Spiele geleitet hat oder uns nur in der Lobby begrüßt hat. Auf jeden Fall waren wir überrascht, dass wir uns mit ihr auf Deutsch unterhalten konnten. Nach dem üblichen Toilettengang ging es dann auch schon los.

Uns holte ein Schauspieler ab, den wir später noch einmal kurz sehen sollten. Er brachte uns in unser neues Zuhause, den Todestrakt. Hier wurden wir dann erst einmal isoliert, wie es so oft in solchen Szenarien der Fall ist. Hier kam für uns erschwerend hinzu, dass es für Ozzy und mich der erste Raum in Athen war und unsere Mitspieler ziemliche Neulinge waren. Keine guten Voraussetzungen für ein schnelles Entkommen. Wir mussten uns erst einmal orientieren und stellten dann fest, dass es gar nicht so viel gab, mit dem wir interagieren konnten.

Der Start ist etwas anders, als das man es aus Athen gewohnt ist. Er gleicht mehr den typischen Escaperooms in Deutschland oder den Niederlanden. Trotzdem (da ich es mag, wenn es sofort losgeht) empfand ich alles als stimmig.

Setting, Atmosphäre und Immersion

Bei einem Ausbruchszenario, wie es bei Death Row der Fall ist, ist es immer schwer, die Qualität der Kulisse angemessen zu beurteilen. Es gibt kein großes Staunen oder überwältigende Umgebungen. Alles ist etwas spärlich und karg ausgestattet. Aber genau das soll ja so sein. Und wenn man die Immersion beurteilt und die Realitätsnähe, dann punktet Death Row auf jeden Fall hoch hier. Alles fühlte sich passend an und deutlich realer als bei vielen anderen Ausbruchabenteuern. Es fängt dabei an, dass es sich von Anfang bis Ende nach einem echten Ausbruch anfühlt, nicht nach einem Escaperoom, bei dem hinter der nächsten Tür die Lobby wartet.

Scarefaktor und Intensität

Das Erlebnis soll nicht angsteinflößend sein, also kann man keinen hohen Scarefaktor erwarten. Es gibt 1-2 kleinere Jumpscares, aber mehr nicht.

Die Intensität ist im mittleren Level. Nicht so hoch wie bei Horrorräumen oder Ähnlichem, aber durchaus nicht mit einem entspannten Puzzleraum zu vergleichen. Auch fand ich das Ganze etwas stressiger als andere Ausbruchszenarien.

Scarefaktor
Intensität

Schauspiel

Kurz und knapp: Es gab sowohl am Anfang als auch zwischendurch eine kurze Schauspieleinlage, aber das ist zu wenig, um hier eine Bewerbung abgeben zu können.

Rätsel

Was uns an Death Row begeistert hat, waren die Rätsel. Vielleicht lag es daran, dass wir die Konzeption von Rätsel in Athen noch nicht kannten oder aber daran, dass wir so als Gruppe noch nie zusammen gespielt haben, aber wir standen oft auf dem Schlauch. Und das nicht, weil die Rätsel zu schwer waren, sondern weil sie sehr kreativ integriert waren und wir dadurch oft um die Ecke denken mussten. Insgesamt sehr schöne Aufgaben, die sich immer passend anfühlten.

Story

Die Story ist weder einfallsreich, noch kreativ. Wir müssen halt ausbrechen. Das Szenario ist das typische Escaperoom-Szenario und auch wenn der Raum bei vielem deutlich besser ist als die meisten anderen Ausbruchabenteuer, so bleibt die Story trotzdem dieselbe. Wir wurden an vielen Stellen überrascht, aber nicht von der Story.

Betreiber & Gamemaster

Wir haben keinen direkten Kontakt zu den Betreibern von No Exit, deswegen basiert die Bewertung hier auf dem Kontakt zu Mitarbeitern, Gamemastern und allen, mit denen wir so an dem Abend Kontakt hatten. Und da haben wir durchweg eine total freundliche Atmosphäre wahrgenommen, mit Entgegenkommen und Bereitschaft über das ein- oder andere zu reden. Insgesamt war es ein schöner Abend (wir haben alle drei Räume hintereinander gespielt) und wir fühlten uns jeder Zeit willkommen bei No Exit.

Für wen das Erlebnis geeignet ist

Death Row ist ein Raum, der fast für alle Spieler und Spielerinnen geeignet ist. Die Story ist leicht zu verstehen, es gibt keine Angstmomente und die Rätsel sind schwierig, aber machbar. Barrierefrei ist der Raum leider nicht. Das hat aber damit zu tun, dass die Story dies nicht zulässt. Wer aus dem Todestrakt ausbricht, der muss kriechen und klettern können. Das, was man als internationaler Spieler beachten sollte, ist, dass die Konzeption der Rätsel anders ist als z.B. in Deutschland. Das trifft zwar auf die meisten Erlebnisse in Athen zu, aber hier ist es mir am meisten aufgefallen. Es geht mehr um die Wahrnehmung als um logisches Denken. Verlasst euch auf eure Sinne, nicht nur auf euren Verstand.

Bei der Spieleranzahl gibt es keine Empfehlung. Ich denke, dass der Raum mit jeder möglichen Gruppengröße gut funktioniert. Die Mindestanzahl ist hier bei 3 Spielern angegeben und ich denke, dass diese auch benötigt werden bei dem ein oder anderen Rätsel.

Fakten

  • Dedousi 13, Ilioupoli 163 46, Griechenland

  • Ausbruch

  • 100 Minuten

  • 3 – 5 Spieler

  • 22 – 26 Euro pro Person

  • Ohne Schauspieler

  • Klettern & Kriechen

Fazit und Empfehlung

Death Row ist ein sehr guter Raum. Natürlich muss man Ausbruch-Szenarios mögen, aber wenn, dann gehört dieser definitiv zu den besten dieser Art. Die Rätsel sind kreativ und machen viel Spaß. Es gibt ein authentisches Setting mit der ein oder anderen Überraschung. No Exit hat hier etwas sehr gutes geschaffen, abseits der typischen Horrorerlebnisse in Athen. Insgesamt sehr zu empfehlen!